Die Anton Kittel Mühle ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen mit Sitz in Plaika unweit der Erlauf, deren Wasser die Mühle seit fast 1.000 Jahren antreibt. Bis 1907 über ein Wasserrad, das durch einen Mühlenbach mit dem Wasser der Erlauf versorgt wurde, und seither mit dem Ökostrom, den wir in unserem Wasserkraftwerk an der Erlauf selbst erzeugen. Heute befinden sich am Standort zwei voneinander getrennte Mühlen – eine für konventionelles Getreide und eine für Bio-Getreide mit einer Gesamt-Mahlkapazität von insgesamt 190 t pro Tag.
Die Anton Kittel Mühle gehört zu den größten Mühlen Österreichs und wenn Sie heute Morgen in eine Semmel oder in ein Brot gebissen haben, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass das Mehl dafür hier bei uns in Plaika gemahlen wurde. Wir wünschen guten Appetit!
Die Anton Kittel Mühle ist ein moderner Mühlenbetrieb, der sich seit Generationen durch ausgereifte, solide Mühlentechnik und eine nachhaltige Wirtschaftsweise auszeichnet. In enger Zusammenarbeit mit den Landwirten verfolgen wir das gemeinsame Ziel, Sie mit hochwertigen Mehlen und anderen Mahlprodukten zu versorgen.
In den vergangenen Jahrzehnten haben wir uns beim Ausbau der Erzeugung von klimafreundlichem Ökostrom engagiert und betreiben inzwischen Kleinwasserkraftanlagen und Windparks mit einer Leistung von knapp 50 MW. Wir können Ihnen daher Ihre tägliche Energie in Form von Mehl und Ökostrom liefern. Den Wärmebedarf der gesamten Mühlenanlage decken wir komplett mit einer Holzhackschnitzel-Heizung ab. Das Holz, mit der die Anlage befeuert wird, kommt aus unserem eigenen Wald.
Nur aus hochwertigem Getreide kann hochwertiges Mehl entstehen. Wir beraten die Landwirte dahingehend schon bei der Wahl des Saatgutes und der Düngemittel. Bei der Annahme wird die Qualität des Getreides intensiv geprüft, denn nur Getreide, die unsere Qualitätskriterien erfüllen können, nehmen wir an.
Vor der Vermahlung wird das Getreide aufwendig gereinigt. Mehrere – zum Teil hoch technische Reinigungsvorgänge – sind nötig, um sicherzustellen, dass nur absolut reines Korn in höchster Qualität in die Walzenstühle kommt. So wird das Getreide z. B. in einer optischen Hightech-Sortieranlage Korn für Korn von einer Infrarotkamera farblich erfasst, die schadhafte oder kranke Körner sowie Fremdkörper erkennt und aussortiert.
Unmittelbar vor dem Mahlvorgang wird das Korn aufgeweicht, wir Müller nennen diesen Arbeitsschritt »Netzung«. Das Wasser für die Netzung des Getreides wird nach dem Verfahren von Josef Grander belebt und trägt zur Verbesserung der Backeigenschaften unserer Mehle bei. Anschließend können wir in einer weiteren Reinigungsphase die Außenhaut des Korns abscheuern. Erst jetzt ist das Korn fertig für die Vermahlung.
Das Getreide durchläuft dann – je nach gewünschtem Feinheitsgrad – bis zu 19 Walzenstühle. Jeder Durchlauf, der sowohl die Vermahlung als auch das anschließende Sieben, das sogenannte Sichten, beinhaltet, wird »Passage« genannt. Bei den einzelnen Passagen entstehen jeweils verschieden feine Konglomerate – von grobem Schrot, feinem Schrot über groben und feinen Grieß bis hin zum Mehl. Die so entstandenen Mehle haben unterschiedliche Eigenschaften, die wir für unsere Bäcker-Kunden in prozentgenauen Mehlmischungen so zusammenstellen, dass das Mehl entsprechend der gewünschten Verwendung optimale Back-Ergebnisse liefert.
In unserer computergesteuerten Verladestraße werden Mehle und Kleie dann auf Tankwagen oder LKW verladen oder als Sackware an unsere Kunden ausgeliefert. Im Einzelhandel können Sie Mehl aus der Anton Kittel Mühle unter dem Label »Kochlöffel-Mehl« erwerben.
In unserem Mühlenlabor wird geknetet, gedehnt, gebacken … und natürlich gemessen – alles, um die hohe Qualität unserer Mehle zu sichern. Das Mühlenlabor ist mit allen Geräten bestückt, um den Produktionsprozess schnell und effizient mit den nötigen Qualitätskontrollen zu begleiten und die gewünschten Mehlqualitäten zu erzielen.
Mit dem Farinographen wird die Wasseraufnahmefähigkeit und Teigeigenschaft des Mehls gemessen. Der Extensograph überprüft anhand eines Versuchsteiges seine Dehneigenschaften. Mit dem Amylographen werden die Verkleisterungseigenschaften der Stärke festgestellt. Mehle haben aufgrund ihres hohen Stärkeanteils die Eigenschaft, in Kombination mit Wasser und Hitze zu verkleistern. Dies ist beim Backprozess eine wichtige Voraussetzung für das Entstehen einer Krume.
Der Sedimentationswert wird zur Bestimmung der Proteinqualität herangezogen und gibt Auskunft über die Quellfähigkeit des Eiweißes. Zur Bestimmung wird Mehl in einer Lösung durch Schütteln suspendiert und nach einer vorgegebenen Abstehzeit das Volumen des sedimentierten Mehles abgelesen. Je höher dieser Wert ist, umso besser ist die Kleberqualität.
Im Muffelofen wird eine kleine Menge Testmehl verbrannt. Nach dem Brennvorgang kann durch die Analyse der Asche der Mineralstoffgehalt bestimmt werden.