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Geschichte - Kittelmühle
Mühlengeschichte
Die Kittelmühle ist mit einer Mühlenkapazität von 190 t pro Tag eine der modernsten und größten Getreidemühlen Österreichs. Durch den Betrieb zahlreicher Kleinkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 41,45 MW CO2-neutraler Energie trägt sie zum Klimaschutz bei.
Bis ins 11. Jahrhundert zurück wird eine Mühle (bzw. Walkmühle, damals als „Blaich“ bezeichnet) am Standort Plaika beschrieben. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts sind Müller und Eigentümer der Mühle in der Pfarrchronik dokumentiert.
1663
Erste urkundliche Erwähnung der Mühle zu Plaika im »Kontraktbrief für einen neuen Wehrgraben« – eine Übereinkunft um einen Mühlbach, der für die Müller zu Plaika errichtet wird.
1683
Der Müller Blasius Zorn wird beim Einmarsch des Osmanischen Heeres getötet.
1751
Auf Anordnung von Maria Theresia wird die erste einheitliche Grundlage zur Steuerbemessung verfasst – die Theresianische Fassion. Darin ist notiert, dass die Mühle zu Plaika auch über eine Säge und eine »Walch« – eine Walkmühle zur Gewebeverarbeitung – verfügt hat. Der Ortsname »Plaika« leitet sich sinngemäß auch von der »Walch« bzw. »Blaich« ab.
1881
Karl Hackner und Theresa Kerschbaumer kaufen die Mühle zu Plaika. Sie heiraten 6 Jahre später. Von jetzt an bleibt die Mühle im Besitz der gleichen Familie.
1904
Anton Kittel und sein Frau Josefa Kittel (geb. Hackner) übernehmen die Mühle.
1907
Die Anton Kittel Mühle zu Plaika erhält eine k. u. k. Elektrotechnische Konzession zum gewerbsmäßigen Betrieb der Erzeugung und Leitung von Elektrizität. Anton Kittel versorgt den Ort Erlauf mit elektrischem Strom.
1947
Anton Taubinger und Josefine Taubinger (geb. Kittel) übernehmen den Mühlenbetrieb.
1965
Nach dem Tod von Anton Taubinger übernimmt der Sohn Johann mit 16 Jahren zusammen mit seiner Mutter Josefine die Geschäfte der Mühle und firmiert unter Anton Kittel Mühle Plaika OHG.
1973
Josefine Taubinger übergibt die Mühle an Johann und Anna Taubinger (geb. Rumpold).
1974
Erhöhung der Vermahlungskapazität auf 15 Tonnen Getreide pro Tag durch eine Modernisierung der Mühle.
1975
Hochwasser zerstört die Wehranlage. Neubau des »Kendlwehrs«. Schließung des Sägewerkes und Fokussierung auf den Mühlenbetrieb.
1977
Bau eines großen Getreidesilos mit einem Fassungsvermögen von 2.000 Tonnen.
1980
Neubau des Kleinwasserkraftwerks Plaika an der Erlauf 1 km oberhalb der Mühle zur Stromversorgung der Ortschaft Erlauf (Leistung: 950 KW) und Stilllegung des alten, rund 1.000 Jahre betriebenen Mühlenbaches.
1984
Mit der Gründung der Firma Anton Kittel Mühle Plaika EW Gumprechtsfelden OHG wird das Engagement im klimafreundlichen Energiebereich weiter ausgebaut. Im Laufe der folgenden sechs Jahre werden unter dieser Firma die Kleinwasserkraftwerke Mühling, Steinbach, Gumpenbach, Oberhaus, Granitzenbach und Polterau erworben oder neu gebaut. Die Gesamtleistung umfasst 4.500 KW Leistung und liefert jährlich 21.000.000 kWh. Das entspricht einer CO₂-Einsparung von ca. 10.000 Tonnen im Vergleich zu konventionellen Kraftwerken.
1990
Erhöhung der Vermahlungskapazität auf 40 t Getreide pro Tag durch die Erweiterung des Mehlsilos und eine Modernisierung der Mühle. Gemäß österreichischem Mühlengesetz darf die Kittelmühle 71 t Getreide pro Monat vermahlen.
1995
EU-Beitritt Österreichs und Fall des Mühlengesetzes. Die Mehlpreise fallen von 9 Schilling pro kg auf 3 Schilling pro kg. Ein weiterer Schritt zur klimafreundlichen Mehl-Produktion ist der Umbau der Heizung für eine Befeuerung mit Holzhackschnitzeln aus eigener Produktion.
1997
Erstmalige Herstellung von Bio-Mehl.
1999
Erhöhung der Energieproduktion der Kittelmühle auf insgesamt 9,05 MW durch die Errichtung der ersten beiden Windkraftanlagen (jeweils 1 MW) im Windpark Leitzersdorf und den Einstieg in die Windenergie. Errichtung des Kraftwerks Waben in Kärnten (1,6 MW) mit einem Mitgesellschafter.
2001
Erweiterung der Energieproduktion auf 12,6 MW durch die Errichtung des Windparks Prellenkirchen 1 (Leistung: 3,0 MW) und den Erwerb und die Modernisierung des Kleinwasserkraftwerks Neuda (Leistung: 550 KW).
2002
Erweiterung der Energieproduktion auf 26,0 MW durch die Errichtung des Windparks Prellenkirchen 2 (Leistung: 10,8 MW) und den Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an 2 Kraftwerken an der Mürz (Steiermark) (Leistung: 2,6 MW).
2005
Erweiterung der Energieproduktion auf 26,75 MW durch den Erwerb und Neubau des Kleinwasserkraftwerks Jacobi in Sarmingstein (Leistung: 750 KW).
2008
Übernahme der Mühle in Ossarn, Herzogenburg, und Zusammenlegung auf einen Standort nach Plaika
2010
Erhöhung der Mühlenkapazität auf insgesamt 170 t Getreide pro Tag durch den Neubau eines Mehlsilos, einer Verladestraße und einer zweiten Mühle am gleichen Standort. Die bestehende (alte) Mühle wird auf 100 % Bio-Mehl umgestellt. Erweiterung der Energieproduktion auf 30,55 MW durch den Bau des Wasserkraftwerkes in Bistrica, Bosnien (Leistung: 3,8 MW).
2011
Neubau eines Getreidesilos mit 10.000 Tonnen Fassungsvermögen.
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2014
Erweiterung der Energieproduktion auf 43,35 MW durch die Errichtung des Windparks Prellenkirchen 4 (Leistung: 12,8 MW) und Repowering des Windparks Prellenkirchen 1 (Leistung: 5,3 MW).
2015
Nach 50 Jahren Geschäftsführung übergibt Johann Taubinger die Geschäftsführung der Mühle an Hannes Taubinger. Gründung der Alpenenergie – Gesellschaft für Energievermarktung mbH als Vertriebsdienstleister für Ökostrom aus Kleinkraftwerken (Wasser, Wind, Sonne).
2016
Erhöhung der Mühlenkapazität auf insgesamt 190 t Getreide pro Tag durch Umbau der Biomühle (60 t pro Tag). Bau einer vollautomatischen Absackungsanlage für Mehle (1–30-kg-Pakete). Ausbau des Kleinwasserkraftwerks Purgstall auf 490 kW. Die Erzeugungsleistung erhöht sich damit auf 43,84 MW.
2017
Rekordenergieproduktion aller Anlagen von knapp unter 120.000.000 kWh.
2018
Übernahme des Elektrowerk Max Hechenblaikner in 9951 Ainet, Osttirol mit 4 Kleinwasserkraftwerken (Gesamtleistung von 1,03 MW) und einem Stromnetz mit etwa 450 Kunden.
2019
Die beiden Mühlen mahlen rund um die Uhr und erreichen eine Rekordvermahlungsmenge von weit mehr als 30.000 t. Die Erzeugungsleistung der Kraftwerke erhöht sich auf insgesamt 45,15 MW durch Errichtung einer Photovoltaikanlage (80 kWp) auf dem Dach der Lagerhalle in Plaika und Neubau eines Kleinwasserkraftwerks (200 kW) in Eisenerz, Steiermark. Einführung Smart Meter und Start Netzausbau in Ainet.
2020
Netzausbau durch Errichtung von zwei Trafostationen und Verlegung von fast 7 km Kabel in Ainet sowie Generalsanierung des Kleinwasserkraftwerks Taberbach Oberstufe.
2021
Neue Verpackungslinie für 1 kg Bio Mehl mit 4 to/h Leistung; Fortsetzung Verkabelung Stromnetz Ainet; Kauf Beteiligung an 2 Kleinwasserkraftwerken in Kärnten, die Stromerzeugungskapazitäten erhöhen sich damit auf 45,8 MW.
2022
Trotz extremer Preissteigerungen und Marktturbulenzen bei Getreide und im Strommarkt halten wir Kurs und sichern die Versorgung unserer Mehl- und Stromstammkunden zu fairen Preisen bei Mehl und Strom. In Ainet wird der letzte Laufmeter Freileitung am Berg durch Kabel ersetzt.
2023
Als eine der ersten in der Branche senken wir Mehl- und Strompreise deutlich. Baubeginn Biosiloanlage mit 12.000 to Getreidelagerraum und Baubeginn Wasserkraftwerk Taberbach in Ainet. Weitere Ortsteile von Ainet werden verkabelt.